Mit dem Cabrio durch Berlin

 

 

Vor Kurzem liehen wir uns eines jener überall in der Stadt verteilten und per App auffindbaren Leihautos, das mir die Freude bereitete, bei genial sommerlichen Temperaturen in den Genuss zu einer Mini  Cooper Cabriolet- Fahrt zu kommen.

Mit 200 PS unter der Haube und dem Gefühl, eine kleine Rennsemmel zu lenken, genoss ich die Fahrt in Richtung Friedrichshain, wo wir Lust hatten auf Tourifeeling, Draußen sitzen und Leute beobachten. Einfach cool.

 

 

Allerdings darf ich an dieser Stelle sagen, dass eine Cabrio-Fahrt für Frischluftgenießer in der Großstadt einem Akt der Selbstzerstümmelung der Lungenflügel gleich kommt. Ich wusste ja gar nicht – (immer schön von meinem eigentlichen „Autokäfig“ ummantelt), wie es auf unseren Straßen stinkt!!

 

Das kleine „Rauchen verboten“ Schild im Inneren des Flitzers entlockte mir ein verhaltenes Lächeln, gleichzeitig damit beschäftigt, den weißen „Stinkequalm“ des Zweitaktermofas vor uns zu beobachten, der geradewegs in unsere Richtung schwebte und so richtig Freude aufkommen ließ. Ich überlegte, was wohl die maximalste Zeit wäre, in der ich die Luft anhalten könnte, bevor ich in Ohnmacht fallen würde, denn die Straße war lang und das kleine Knatterteil stets vor uns.

 

Um die Freude vollkommen zu machen, gesellte sich an der Ampel -rechts neben uns- ein Wärme ausstrahlender LKW, dessen Räder schon so groß waren, wie unser Mietvehikel und dessen Auspuff dementsprechende Formate annahm (nebst dem, was da raus kam).

 

Ganz lecker!! Für diese Fahrt hätte ich sicher drei Packungen „Rothändle“ (gibt’s die überhaupt noch?) inhalieren können.

 

Es hatte sowas wie Strandurlaub bei Regen, Eis essen im Winter, Schweinebraten essen ohne Gebiss oder teures Shampoo geschenkt zu bekommen, wenn man eine Glatze hat- sprich: Die Freude der jeweiligen Begierde wurde einem gleichsam verwehrt.

 

Irgendwann waren wir aus den Abgasen des Großstadtgetümmels entschwunden und bogen in unsere Zielstraße ein mit dem Wissen, dass Cabrio-Fahren – nach wie vor eine coole Sache ist, aber nur dort, wo der Anteil der Frischluft mindestens die 80% Marke erreicht.

 

In diesem Sinne- genießt die warmen Tage.

 

Eure Elke

 

Und hier noch eine kleine Erklärung zum Spruch: „Immer der Nase nach“

 

 

Immer der Nase nach...

 

Mit diesem Ausdruck schickte man früher Händler und Gaukler fort, die die nächstgelegene Burg und den damit verbundenen Markt suchten. Da Fäkalien einfach in den Burggraben entleert wurden, war der Gestank so groß, dass jene schon von weitem "mit der Nase" zu finden waren. Das führte sogar dazu, dass einzelne Gemäuer mitunter für einige Jahre aufgegeben werden mussten.