Wahr oder nicht wahr?

Neuseeland Lake Matheason © Foto Elke Paland
Neuseeland Lake Matheason © Foto Elke Paland

Wir nehmen nicht die Wirklichkeit wahr, sondern nur das Bild, das wir uns von der Wirklichkeit machen.

 

Was ist eigentlich wirklich wahr?

Was ist Wahrheit?
Ins Rollen brachte diesen Gedanken eine Situation, in der ich mit der Kamera in Irland versuchte, ein altes, steinernes Fischerhaus, das davor liegende Boot und einen Berg im Hintergrund so einzufangen, das es meinem Wunsch nach dem idyllischen Irland und dem, was ich sehen wollte und an was ich mich erinnern wollte, nahe kam.

 

 

In Wirklichkeit schnitt ich ein paar blaue und rote blöde Plastiktonnen und einen Strommast optisch aus dem Foto.

 

Ich würde sagen, ich betrog mich selbst. Tja, und da kam jener Gedanke: 

 

 

Was ist eigentlich wahr?

Unser gesamtes Leben durchzieht genau jene „Linie der eigenen Wahrheit“ -,… dessen, was wir wünschen, was wir sehen und fühlen wollen. Wir haben Überzeugungen, Empfindungen, Gefühle. Manche fühlen sich für uns gut an und manche nicht. Wir züchten die guten, wenn es uns gelingt und vertreiben oder ignorieren die schlechten.


Leider ist es wie bei meinem Fotobeispiel. Wir können die schlechten zwar ignorieren, aber wir wissen, dass sie da sind! Und manchmal lassen sie sich nicht vertreiben – so ein Mist :-)!
Es ist im „wahrsten“ Sinne des Wortes eine „SichtWEISE“. Nett mit den Wörtern zu spielen !

 

 

Wie viele von uns leben in Situationen, die sie aushalten, ertragen, hinnehmen?  Doch in diese Richtung möchte ich jetzt gar nicht abschweifen. Ich bleibe bei dem ehrlichen Hinsehen!

 

 

Wie viel „Wahrheit“ kann der Mensch verkraften und wie viel „Wahrheit“ ist gesund?
Tut es eigentlich wirklich weh, wenn man genau hinguckt? Wenn man hinterfragt?
Wenn man dem negativ Gefühlten (ich sage bewusst nicht „dem schlechten“) in die Augen blickt?

Ich kann hingucken oder weggucken!
Was jedoch möchte ich?
Womit bin ich glücklicher?
Was ist ehrlicher?

Trauen wir uns nur nicht, weil wir Sorge haben, es nicht auszuhalten?
Was wäre denn, wenn wir uns ganz neutral beide Seiten ansähen?
Geht das überhaupt?
Fallen wir dann geschockt um und benötigen ein Sauerstoffzelt, weil wir Schnappatmung und Herzrasen bekommen?

 

Seit ich in einem Buch den Bericht eines Journalisten zum dem Thema „gute Berichterstattung“ gelesen habe, suche ich nach genau solchen Berichten, sehe mir die Erstattungen mit anderen Augen an.

Es sind die, die wirklich „ehrlich“ beide Seite der Medaille recherchieren und „gewagter Weise“ zu Papier bringen. (Doch davon gibt es so wenige- leider!!!!)
Sie sind dann sicher immer noch nicht objektiv, aber der Leser hat eine bessere Möglichkeit sich selbst ein Bild zu machen.


Ich kann nur sagen, es fühlt sich  „ungeschminkter“ an.
Es fällt manchmal schwer, weil ich ja gerne in eine Richtung denken -, mich einem Strom zugehörig fühlen -, eine Sicherheit fühlen -, eine klare Meinung haben möchte und doch fühlt es sich besonders an, ja sogar irgendwie groß, wenn ich den Mut finde, auch das im Gegenzug zu schreiben oder zu denken, das mir eigentlich nicht gefällt.

 

Es ist nicht einfach!!!

Vielleicht versucht ihr es mal zu Hause mit eurem Partner, eurer Partnerin, einer Freundin oder einem Freund  und ihr werdet etwas feststellen, das spannend ist und zum Denken, bzw. philosophieren anregt ;-).
Lest einen Artikel und findet die Gegenbeispiele und lasst alles auf euch wirken. Seht das Ganze oder nennen wir es das Mehr, denn wir sind sicher nicht in der Lage, alle Aspekte und alle Sichtweisen zu finden, die existieren.

 

Hier passt ein, wie ich finde wunderschöner Spruch, den Picasso einst kreiirte:

 

Gebe es nur eine Wahrheit,

könnte man nicht 100 Bilder darüber malen.

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0