Der "Gäste ~ Aufräum ~ Virus" oder was sind Maukenecken?

Wieso nutzt man eigentlich genau dann die Chance in Hektik zu verfallen, wenn Gäste kommen? Zuvor mit den mich umgebenden „Maukenecken“ (Ecken, in denen die Faulheit des Wegräumens herrschen) auskommend, gerate ich nun, bei klarem Wissen über die Ankunft von Freunden, in Aufräumschübe, die scheinbar nach dem Schneeballprinzip gleich Ecken mit infizieren, die von Gästen überhaupt nicht gesehen werden KÖNNEN!!!

Oder liegt es gar am sich ankündigenden Winter, in dem die Höhle noch mal so richtig gemütlich gemacht werden muss, weil man ja eigentlich gerne in den – wahrlich schon lange verdienten- Winter(erholungs)schlaf entschwinden möchte?

Wie auch immer… Dieses Mal

erwarteten wir einige Freunde zum Doppelkopf und der Aufräumvirus, prinzipiell wie ein Herpes (immer da, aber nur unter bestimmten Situationen zum Ausbrechen bereit), griff auf mich über.

Das Schlimme ist, dass die Berge aus genau dem Grunde entstanden sind, aus dem man nun an ihnen wie Kaugummi klebt und sich dem potenzierten Problem annehmen muss. Es ist zeitaufwendig!

In meinem Falle sind es die Papierberge auf und um meinen Schreibtisch. Zeitungsausschnitte, Rechnungen, Kritzeleien und Notizen (alle immer irgendwie spannend und wichtig), Rezepte, Artikel, die ich noch lesen wollte, etc. pp. In manchen harmlosen Notizen stecken Zeitressourcen, die ich ja super gerne investieren möchte, aber eben nicht JETZT.


Also schiebe ich diese ganzen Zettelchen und Ausschnitte gekonnt von A nach B und manchmal, weil nicht mehr interessant oder vom Zeitpunkt überschritten, in Ablage P (Papierkorb). Ordner werden gefüllt und die Berge in ihrer Höhe verringert und weil es mir einfach nicht gelingt, werden sie schön brav nach Inhalten gestapelt, dann erneut übereinander gestapelt und so auch in irgendeine ansehnliche Form gebracht. Puh-


Doch auch Ecken (die Bilderrahmen hinter der Tür), der Wäschestapel auf dem Stuhl, der zwischen Regal und Schrank steht und dadurch am Umfallen gehindert wird, werden in Angriff genommen oder zumindest (Rahmen) mit einem Gedanken hinterlassen: „Man müsste mal….“

So werden die Bereiche in der Wohnung einem Blick unterzogen, der nicht durch die eigenen, jedoch durch die Augen der Gäste wahrgenommen werden würden und so verschwinden eben solche „schäm dich“ Ecken, die aus der Kindheit in Gehirnregionen verankert sind und sich dort – gemeinsam mit olle Herpes- verkrümelt haben. Nach dem Motto: „Erst räumst du auf, dann darfst du…“ oder „wie das hier wieder aussieht“ - inspiziert, ignoriert oder reagiert man auf jene ach so menschlichen Hügelchen der Faulheit und Bequemlichkeit.

Sollte man sich jedoch durchgerungen haben, diese Fleckchen zu bearbeiten, so überkommt einen doch als gewisses Schmankerl ein befriedigendes Gefühl der Klarheit und der Freude, eine blöde Aufgabe geschafft zu haben und meist ist es dann mit gar nicht so viel Aufwand verbunden.


Man muss nur rechtzeitig den Absprung schaffen, um nicht vom Hundertsten ins Tausenste zu kommen, denn neben dem „ich muss mal wieder Maukenecken vernichten“ kann sich ganz leicht ein „ich nerve mit Virus“ dazugesellen, der sagt, hey du, den Schrank, das Gewürzregal oder den Keller könntest du aber auch mal wieder aufräumen.

Am besten ist dann, man wendet sich ganz langsam und vorsichtig ab, denkt an irgendetwas anderes (Schokoladentorte oder den nächsten Urlaub) und geht in den „das reicht jawohl für diesen Gastansturm“ Modus über, schließlich will ich mit ihnen nicht den Keller begutachten.


In diesem Sinne einen aufgeräumten Tag

Eure Elke

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