Die ersten „Zipperlein“ ~ oder warum wachsen die Arme nicht?

 

Wie war das „einst“ in jüngeren Jahren beim Zusammentreffen mit älteren Leuten (Familientreffen, Feiern der Eltern)?
 Ach nö! Keine Lust, ist doch langweilig, reden sowieso nur über Krankheiten!!!!  Es wurde über dies und das geredet, wir konnten sowieso kaum mitreden, bzw. wollten es auch gar nicht.
Wir beobachteten, sprachen ein paar Worte, aßen unseren Kuchen (der meist recht lecker war) und auch die anderen liebevoll bereiteten Speisen.
Man musste nur drauf warten und schon gab es die ersten Themen über die Wehwehchen und wenn sie keine eigenen hatten, zogen sie welche aus der Hosentasche, die jemand anderem das Leben schwer machten.  
Ein „Verkrümeln“ ins Fernsehzimmer war die einzige Erlösung (die plötzlich auch ohne Widerworte der Eltern akzeptiert wurde).

 

NIIIIEEEEE hätte ich gedacht, dass sich dieses Thema (wenn ich mal „alt“ werde/bin) auch in meine Freundeskreise und bei mir einschleicht. Ich dachte damals wirklich, es sei eine Erfindung der „Elterngeneration“ und bei  MIEER wird das später anders sein. Ich bleibe jung und fit und zwar immer!!!!

Aber nun ist es wirklich so. Dieses Thema pirsch sich heran, wie ein Virus, der wahrlich obendrein sein Unwesen in sich steigender  Vermehrung zu treiben scheint. Die Kolleginnen und Kollegen haben ihn,  Freunde haben ihn und die eigenen Eltern, damals für uns schon „alt“ haben ihn jetzt erst recht.

 

Hier zwickts da zwickts, die Arme dürften ruhig wachsen, damit die Schrift gewillt ist, sich scharf und kenntlich zu zeigen.

Fielmann und Konsorten  sorgen heute zum Glück dafür, dass wir nebst bunten Billigbrillen aus Drogerien, etwas cooler rüberkommen. Und weil sie so preiswert sind, hängt in der Zwischenzeit eine im Bad (um das Shampoo von der Spülung zu unterscheiden), eine liegt auf dem Nachttisch und bald wird auch eine in der Küche liegen (grrr).

Beim Einkauf vergessen aus der Handtasche mit in den Einkaufsbeutel zu legen, macht ihr nicht vorhanden sein hilflos beim Studieren des Kleingedruckten und man wünscht sich, dass auch welche an den Regalen hängen.
Beim Essen gehen mit Freunden geht die Lesebrille schon bereitwillig mitfühlend  herum, wie ein Joint, der das Glücksgefühl vermittelt die Auswahl der Gaumenfreuden zu inspizieren. Komischer Weise haben fast alle die gleiche Sehschwächenstärke.

WEITSICHTIG sind wir, was uns natürlich nichts nützt.


Und haben wir sie auf- beim Arbeiten (die gute) und stehen auf, ist alles unscharf…WEIL EBEN WEITSICHTIG!!!! Und schon haben wir eine kleine Klagegeschichte, die unsere Altersgenossen mit zustimmendem Nicken bejahen. WIR verstehen uns!!!

 

Die ersten Pillenpackungen, als Kinder sehr wohl wahrgenommen, liegen nun auch für die tägliche Einnahme in unseren Schränken oder in Schubladen und seien es auch nur Eisentabletten.
Auch finden wir zwischen unseren Zeitschriften ab  und an mal eine Apothekenzeitschrift, die wir früher in der Apotheke nie mitgenommen hätten.

Und weil das Internet die Welt verbindet, kann man sich auch gleich bei jedem Wehwehchen die volle Bandbreite der Erfahrungswerte an möglichen Krankheitsbildern abrufen. Ach herrjeeehh- schon gleich fühlen wir uns noch kranker und gehen wir dann zum Arzt, und er fragt, warum wir kommen, dann legen wir ihm unsere erlesene Prognose/ Diagnose vor die Füße. (Zum Thema Ärzte schreibe ich bestimmt auch bald mal was, grrr).

 

Tja und ehe man es sich versieht, ist man wie unsere Eltern damals. Es schleicht sich ein Verständnis ein, aber auch der Gedanke, möglichst im immer noch „irgendwie fitten“ Alter Dinge zu unternehmen, die wir im weiter fortschreitenden dann wahrscheinlich nicht mehr können.

 

Also los zur Kletterwand, der Mamutwanderung, der Fahrradtour in Richtung Kopenhagen- und zwar, bevor die Gelenke quietschen, der Motor unrund läuft und die Kolben verschleißen :-)

 

Liebe Eltern, wir haben es kapiert- ihr hatten den Virus und jetzt hat er uns erwischt…wir werden alt. Aber wir werden cool alt, irgendwie anders, alt auf unsere ganz spezielle eigene Art. ABER EBEN ALT!!

In diesem Sinne – (meine) liebe Altersklasse= Hegt und pflegt euch und nutzt die Zeit, in der noch alles (halbwegs) gut funktioniert und liebe jüngere Altersklasse= Es tut mir leid, aber meine Erfahrungen wissen nun: Es trifft jeden. Also feiert die Feste, wie sie fallen und nehmt alles mit, was euch das Leben an Möglichkeiten und Freuden bereit hält im HIER und JETZT.

Eine schöne weiter gesunde Zeit

Eure Elke

 

 

Bob Hope

"Du wirst alt,wenn die Kerzen mehr kosten, als der Geburtstagskuchen."

 

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