Frieda und der Zorn ~ und warum ich darüber nicht lustig schreiben kann.

In Punkto Zorn war Frieda sich gar nicht sicher, ob sie diese (Tod)Sünde wirklich überprüfen wollte. Nicht, dass das Zeitorakel meinte, sie in eine Kneipenschlägerei oder gar Schießerei beamen zu müssen und sie nur noch "mausetot" wieder in ihr Heimatdorf  und ins 16te Jahrhundert zurück kommen könne.
Woher sollte sie wissen, was das 21.te Jahrhundert für gruselige Überraschungen für sie bereit hielt? Wenn es genauso lief, wie bei ihren bisherigen Recherchen, na dann "heile Welt ADE".

Doch sie wagte es und landete in einer "Fußgängerzone" , jedenfalls stand das auf dem Schild und bedeutete sicher, dass viele Menschen zu Fuß dort gehen durften. Doch warum hatte das Orakel sie an diesen Platz geschickt. Was blieb ihr anders übrig, als darauf zu warten, was passieren würde.

Im Prinzip "er"wartete sie, dass gleich eine wilde Brüllerei losbrechen würde, jemand ein Messer zückt oder eine Machete abschießt, aber nein, alles friedlich. Überhaupt schienen die Menschen eher gedämpft und freudlos, hektisch oder in Gedanken versunken des Weges zu schreiten. Sie sahen sich kaum an - was ja eine Grundvoraussetzung war, sich über jemanden so zu ärgern, dass aus Ärger Wut und aus Wut Zorn würde.

 

War die Luft des 21.Jahrhunderts weniger "schieß-pulverisiert"? Doch da- ein Streit- "na endlich geschah etwas", aber nein: Nur Geschrei, böse Worte, aber nicht mal eine Faust in der Luft.

Juhu- sollte es so sein, dass diese (Wurzel-Tod-Sünde) nicht mehr existieren sollte?

 

Irgendwann war es ihr zu bunt und sie überlegte, ob sie nicht einfach wieder den "Retour-Schalter" bedienen sollte, um ihr Jahrhundert zurück zu düsen.

 

Liebe Leute: Es fällt mir wirklich schwer, mir für Frieda eine lustige Erlebnisgeschichte auszudenken, die mit einem Schwenk auf die wirkliche Gewalt, Rache, Mordlust und die vielen Übergriffe verweist, die in unserer Welt gerade massiv geschehen.

Aus so vielen Trieben im Menschen entwickeln sich Wut, Zorn und eben auch Hass. Blinder Hass, unberechenbarer Hass und gerade jetzt sind wir davon umgeben, wie noch nie zuvor. In Deutschland dürfen wir uns freuen, dass der Hass und der Zorn noch nicht so ausgeweitet sind, wie in jenen Ländern, aus denen nun 1000e strömen, um ihm zu entkommen und dennoch ist er auch hier zu spüren.

Doch was veranlasst jenes von der Kirche so gern gesehene "nicht von Trieben geleitete Wesen Mensch" dazu, genau diesen "menschlichen", "humanen" Pfad zu verlassen und seinem nächsten den Kopf einzuschlagen, ihm nach dem Leben zu trachten, ihm das Kostbarste zu nehmen, nämlich das Leben selbst? Was befriedigt diese Menschen, wenn sie es getan haben? Macht? Herr über etwas zu sein? ...

 

Wut und Zorn entstehen durch Neid, Unzufriedenheit, durch das Gefühl nicht ernst genommen zu werden, durch das Gefühl im Recht zu sein gegenüber einem anderen. All jene Grundstimmungen lassen Spielräume für Reaktionen. Da sind die Resignation, konstruktives Handeln doch auch die Aggression, es gibt die innere Stärke, die für sich selbst eine Lösung/ einen Ausweg findet ohne handgreiflich zu werden, doch es gibt eben auch jene Menschen, die nicht wissen, wohin mit ihren negativ angehäuften Gefühlen, jene, die ein Ventil suchen für etwas, das sie überflutet.

 

Doch wie entsteht Zorn denn nun wirklich? Jeder kennt die oben genannten Möglichkeiten, in Wut zu geraten, jene Vorstufe zum Zorn, die aber zum Glück oft dort bleibt, die durch uns selbst gebremst wird und sich wieder abschwächt. Sei es eine Ungerechtigkeit auf der Arbeit, eine Situation im Straßenverkehr, Kränkungen oder Beleidigungen anderer Art. Wir Menschen haben im Prinzip die Möglichkeiten, damit umzugehen. Doch sind eben nicht alle Menschen gleich.

Vieles spielt in den Vorgang der gebremsten Wut hinein: In frühen Zeiten nicht erhaltene Liebe und somit wenig Selbstbewusstsein, schlechte Vorbilder, Gehirnwäschen etc. Die Inhalte lassen sich zu Hauf recherchieren und geben die Wende impulsiv oder besonnen zu reagieren. Dennoch gehört schon eine große Überschreitung einer Grenze dazu, als Resultat eines Zornes jene Gewalt zu sähen.

 

Impulsive Wut ist teilweise verständlich und sicher auch ein Motor für Änderungen, wenn man die Bereiche betrachtet, in denen Missstände behoben werden, wie Tierquälerei (Wut der Tierschützer), Kinderpornografie, Unterdrückung, Misshandlung, Diebstahl, Vernichtung. Wut ist ein natürlicher Trieb in jedem Menschen und sicherlich vor Millionen von Jahren sinnvoll gewesen bei Revierverteidigungen (als wir uns so langsam in die vertikale Höhe erhoben). Vielleicht galt Wut einst als eine der Überlebensnotwenidgkeiten, um den "Eindringling" mal eben das Weite suchen zu lehren.

 

Sicher ist es so, aber wir sind sehr Viele geworden (laufen nun aufrecht und ziemlich sicher auf zwei Beinen), haben viele individuelle Vergangenheiten und Charaktete und müssen es schaffen, das "Revier" zu teilen, mit einander auszukommen, uns so zu akzeptieren, wie wir sind. Nachsichtig sein, rücksichtsvoll sein und zwar ALLE- sonst geht diese "Nächstenliebe" nicht auf, sonst wird aus Wut Zorn und aus Zorn Gewalt.

 

Im Übrigen zeigt uns die Welt, dass die Gewaltbereitschaft stets dann zunimmt, wenn es dem Menschen beginnt schlechter zu gehen, wenn jenes Revier gänzlich in Gefahr zu raten scheint oder es tut, wenn irgendwo eine Gefahr lauert, die als solche ausbrechen kann. Das ist in reichen Staaten schon so und trifft arme umso härter. Reiche "wüten" auf hohem Niveau, arme .... (schaut einfach die Welt an).

Ich höre jetzt auf zu schreiben, sonst geht es weiter über die Ausbeutung dritter Länder bis hin zum....

Wenn jeder vom großen und reichen Kuchen, den die Erde eigentlich für alle bereit hält, ein Stück abbekäme und der Mensch nicht meinen würde, die Erde gehöre ihm, wäre das Desaster behoben, aber Macht und Revierverhalten (die Grundstimmungen all unserer "Triebe"), lassen dies nicht zu. Und gehts dem einen endlich mal gut, wills der andere haben... und schon haben wir wieder den Salat.

In diesem Sinne beende ich meine Gedanken und Ausführungen zum Zorn und wünsche euch und mir, dass wir durch unser Denken und Handeln, durch Nachsicht und Hilfe jenen Trieb (der nunmal in uns steckt) in gute Bahnen lenken und konstruktiv nutzen.

 

Einen guten und friedvollen Tag

Eure

Elke

 

Anbei dein ein sehenswertes Video über Gier Hass und Neid...

Warum bist du so wütend Löwe?

Ein für Kinder auf spielerische Weise geschriebenes und illustriertes Buch über Wut und das dazu erklärende PDF, wie man mit ihnen über jenes Gefühl spricht.

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